Vorläufig am Ziel: Julia Machat bekommt das Goldene Reiterabzeichen

Gerade mal 24 Jahre alt ist Julia Machat aus Mannheim, dennoch glänzt seit heute das Goldene Reiterabzeichen an ihrer Turnierjacke. Wenn man weiß, dass die Voraussetzungen für das "Goldene" vor wenigen Jahren erhöht wurden, kann man abschätzen, wie wertvoll diese Auszeichnung für einen Turnierreiter geworden ist. Dahinter steckt mächtig viel Arbeit und eine Menge Zeit auf Turnieren und vor allem in der Ausbildung von Reiter und Pferd. All das hat die junge Mannheimerin in der Vergangenheit eingebracht, um diese hohe Auszeichnung zu erlangen.

Das Goldene Reiterabzeichen ist für die Dressurreiterin vom Reiter-Verein Mannheim ein wichtiges Zwischenziel auf dem Weg nach weiter oben. Neben den großen Ereignissen wie nationale Meisterschaften ist das "Goldene" eigentlich die einzige hohe Auszeichnung von sportlichem Rang, die ein Pferdesportler erlangen kann. Ein wichtiges, ehrgeiziges Ziel, das wohl auch die junge Mannheimerin motivierte bis in die Haarspitzen. Bis sie jedoch soweit war, bedurfte es einer ganzen Reihe von Erfolgen in Klasse S: Julia Machat hat sie errungen, zum Beispiel 2006 in Straubenhardt. 2007 gab es zwei Siege in Klasse S in Walldorf und Zeutern. In der zurückliegenden Saison 2008 hat Julia Machat dann so richtig losgelegt: Sieben Siege in der schweren Klasse, darunter zweimal in der Intermediaire-I-Kür, kann sie vorweisen. Stationen dieser stolzen Serie waren Nussloch, Neu-Anspach, Efringen-Kirchen, Marbach und Weilheim. Da fehlt doch noch etwas? Natürlich darf man Fine Finesse nicht vergessen. So heißt nämlich die elfjährige Stute der Reiterin. Sie stammt aus Hannoveraner Zucht und geht auf Fabriano/Trapper zurück. Mit ihr hat Julia Machat nicht nur die S-Siege errungen. Bei regionalen Meisterschaften oder Landesmeisterschaften hat die Stute mit ihrer Reiterin fleißig gepunktet. Sogar ein Start in der Stuttgarter Schleyerhalle stand schon auf dem Terminkalender der jungen Mannheimerin.

Wer ist die junge Frau, wer steckt hinter dem Namen Julia Machat Im Reiter-Verein Mannheim folgte sie zunächst ihrer Schwester Sibylle und begann 1988 als Vierjährige mit dem Voltigieren. Rund drei Jahre blieb sie bei dieser Disziplin, bis die ersten Reitstunden kamen. 1990 war das soweit und Julia Machat hatte sich wohl bald entschieden: "Das ist mein Sport!" Ausdrücklich erwähnt sie gegenüber dem PRESSEDIENST, dass sie vom Vereinspräsidenten Unterstützung, Förderung und Ponys bzw. Pferde bekam. Dieser Vereinspräsident ist kein Unbekannter: Peter Hofmann ist nicht nur Präsident des Reiter-Verein Mannheim sondern auch einer der erfolgreichsten Turnierleiter Deutschlands, der mit dem Mannheimer Mai-Markt-Turnier viele und große Wettbewerbe organisiert. Klar, dass Julia Machat gerade beim Maimarkt-Turnier, also Ende April/Anfang Mai 2009, das Goldene Reiterabzeichen entgegen nehmen möchte.

Beruflich hat sich Julia Machat nach dem Abitur 2004 für den Pferdesport entschieden. Sie ist heute Profireiterin, die ihre Brötchen neben der Turnierreiterei als Pferdewirtin/Schwerpunkt Reiten verdient. Vom Frühjahr 2003 an hatte sie zunächst im Stall von Jörg und Bina Schrödter in Hagenbach ihr Pferd eingestellt und ritt unter der Anleitung der beiden. Dann musste sie sich allerdings schon im Juli desselben Jahres einen neuen Stall suchen, weil die Schrödters nach Riedheim umgezogen waren. Julia Machat zog schließlich mit ihrem Pferd bei Pieter van der Raadt in Zeutern ein. Von 2005 an absolvierte sie dort ihre Ausbildung zur Bereiterin und wurde danach als Bereiterin übernommen. Mit dem Wechsel zu dem Profireiter Pieter van der Raadt kamen die ersten größeren Erfolge für sie selbst - siehe oben.

Erfolge haben indes viele Väter, heißt es. Im Falle von Julia Machat spielen ihre Eltern für den sportlichen Werdegang eine große Rolle: "Meine Eltern sind meine Sponsoren!", sagte die junge Frau anerkennend. Hildegard und Dr. Rudolf Machat hatten wohl bald erkannt und akzeptiert, dass ihre Tochter trotz Abitur für nichts anderes zu begeistern war als für das Leben mit den Pferden. "Pferdeverrückt" charakterisiert sich die neue "Goldträgerin" ja selbst. "Ich bin zugleich ehrgeizig und zielstrebig. Ein bisschen muss ich aber den Ehrgeiz auch zügeln", sagt sie. "Denn manchmal will ich alles zu perfekt machen. Und da muss ich mich gelegentlich bremsen und mehr Geduld haben." Mehrfach war Julia Machat mit ihren Siegen und Platzierungen die erfolgreichste Dressurreiterin "ihres" Reiter-Verein Mannheim. Auf diesem Weg will sie bleiben: "Ich möchte weiter erfolgreich reiten und mich noch so verbessern, dass ich Grand Prix reiten darf. Das finde ich ein tolles Ziel!"

Martin Stellberger
PRESSEDIENST
Pferdesportverband
Baden-Württemberg e.V.