Reiten lernen im Verein

Viele unserer Pferdesportvereine in Nordbaden ermöglichen die Basisausbildung für Anfänger in Ihren Schulbetrieben mit vereinseigenen Schulpferden. (Hier können Sie fehlende Schulbetriebe registrieren)

Reiten lernen
Reitanfänger – Ausrüstung, Reitschule, Sicherheit

Pferde haben immer schon eine große Faszination auf Menschen jedes Alters ausgeübt. Die Beschäftigung mit dem Pferd – sei es vom Boden oder vom Sattel, Kutschbock oder Voltigiergurt aus – begeistert viele. Zum Reiten lernen sind zunächst keine besonderen Begabungen oder Fähigkeiten notwendig. Das heißt, jeder kann reiten lernen.
 
Beim Reiten tritt der Mensch in Kontakt mit einem großen, starken und schnellen Tier und wird durch scheinbar unsichtbare Hilfen mit ihm zu einer harmonischen Einheit. Dabei ist es völlig unerheblich, ob man mit sportlichem Ehrgeiz an den Reitsport herangeht und auf Turnieren den direkten Leistungsvergleich mit anderen sucht, oder ob man eher breitensportlich im gemeinsamen Ausreiten Motivation und Erholung findet. Was auch immer das persönliche Ziel ist, der Weg ist zunächst einmal das Erlernen der reiterlichen Grundfertigkeiten. Und die werden immer noch am besten in einer qualifizierten Reitschule mit gut ausgebildeten Lehrpferden und Ausbildern vermittelt.

Reiten – ein Hobby für jedes Alter
Der Pferdesport lässt sich in der Gruppe, in der Familie oder auch alleine ausüben. Seine Durchführung ist ganzjährig möglich, drinnen wie draußen in der freien Natur. Ob jung oder alt, Reiten bietet sich für fast jedes Lebensalter an. Trotzdem gibt es wichtige Unterschiede zwischen dem Unterricht für Kinder, Jugendliche und Erwachsene. In einer guten Reitschule wird auf die Bedürfnisse der Zielgruppe Rücksicht genommen und der Unterricht daran angepasst.

Reiten für Kinder
Was Eltern wissen wollen…

Ihr Kind redet nur noch von Pferden? Das Kinderzimmer ist über und über mit Pferdepostern tapeziert? Jedes Pony muss gestreichelt werden? Ihr Kind ist aus dem Stall gar nicht mehr wegzukriegen? Dann ist Ihr Kind mit dem Pferdevirus infiziert. Keine Sorge, das ist keine Krankheit, sondern der Beginn einer wunderbaren Beziehung, die einen nie mehr loslässt. Wer einmal für Pferde und Ponys entflammt ist, bleibt für immer ein Pferdefreund.
 
Wenn Sie Ihrem Kind das Hobby „Pferd“ ermöglichen, eröffnen Sie Ihrem Kind eine ganze Welt, von der es ein Leben lang profitiert. Das Pferd kann Freund und Tröster sein. Es macht selbstbewusst, denn es lässt Ihr Kind über sich hinauswachsen. In unserer technisierten Welt bietet das Hobby „Pferd“ die Verbindung zur Natur. Der Umgang mit dem Pferd erfordert und fördert Verantwortungsbewusstsein und Selbstständigkeit, Beobachtungsgabe und Einfühlungsvermögen. Der positive Einfluss des Pferdes auf die Entwicklung von Kindern und Jugendlichen ist auch durch eine wissenschaftliche Studie nachgewiesen.
 
Kindgerechter Reitunterricht hat folgende Merkmale:
Kinder lernen spielerisch. Je mehr der Reitunterricht darauf eingeht, desto besser können Kinder das Erlernte festigen. Wenn also in der Reitstunde viele unterschiedliche Materialien wie Bälle, Kegel, Stangen, Tonnen und Reifen zur Anwendung kommen, ist das keine Zeitverschwendung, sondern ein sicheres Zeichen für kindgerechten Reitunterricht.
Kinder brauchen Ponys, und zwar kleine Ponys für kleine Kinder und größere Ponys für größere Kinder. Je mehr Kind und Pony auf Augenhöhe sind, desto sicherer fühlt sich das Kind im Umgang und beim Reiten. Ein kleines Shetty kann das Kind schon bald selbständig aufhalftern, anbinden, führen und putzen. Das stärkt das Selbstbewusstsein und das Vertrauen.
 
Kinder möchten in Gruppen mit möglichst Gleichaltrigen reiten. Das ist wichtig für ihre soziale und emotionale Entwicklung. Hilfsbereitschaft, Rücksichtnahme und Toleranz sind schließlich auch weit über den Reitunterricht hinaus wertvoll. Einzelunterricht an der Longe ist nicht kindgerecht und sollte besonders bei kleinen Kindern die Ausnahme sein.
Kinder sind Individuen. Jedes Kind ist anders und lernt anders. Der Unterricht ist daran anzupassen, so dass jedes Kind abgeholt und individuell gefördert wird.
 
Kinder brauchen einen abwechslungsreichen und vielseitigen Unterricht. So wird ein solides Bewegungsrepertoire geschaffen, auf das die Kinder später aufbauen können. Dazu gehört unter anderem das Reiten mit Sattel und mit Gurt, drinnen und draußen, in der Reithalle und auf dem Außenplatz, über Hindernisse und im Gelände. Eine zu frühe Spezialisierung schadet der motorischen Entwicklung.
 
Kinder brauchen geschulte Ausbilder. Erfahrung, Einfühlungsvermögen und Kreativität sind dabei im Unterricht mit Kindern die wichtigsten Zutaten. Entsprechende Aus- und Weiterbildungen sollten nachweisbar sein.
Zu einem fundierten Reitunterricht gehört das Putzen, Vorbereiten und Versorgen der Ponys immer dazu. So lernt das Kind die Bedürfnisse anderer – hier der Vierbeiner – zu respektieren und gewinnt an Sicherheit und Vertrauen im Umgang mit dem Pony. Es lernt, sich in seinen Verhaltensweisen, seiner Körpersprache und seinem Auftreten auf das Pony einzulassen.

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Reiten für Erwachsene
Spät- und Wiedereinsteiger

Reiten ist eine Lifetime Sportart. Manche Teilnehmer an Olympischen Spielen oder Weltmeisterschaften sind älter als 60 Jahre – das gibt es in keiner anderen Sportart. Und tatsächlich ist es auch nie zu spät, mit dem Reiten anzufangen. Auch im späteren Erwachsenen-Alter können durch entsprechendes Training altersbedingte Einschränkungen und Leistungsrückgänge in Kraft, Ausdauer und Beweglichkeit nicht nur aufgehalten, sondern wieder verbessert werden.
 
Neben dem Alter sind immer auch die individuellen Faktoren wie Fitness, Lebensführung und Gesundheit beim Reiten lernen zu berücksichtigen. Wer generell viel Sport treibt, sich gesund ernährt und keine gesundheitlichen Einschränkungen mitbringt, lernt natürlich deutlich schneller reiten als ein übergewichtiger Bewegungsmuffel.
 
Zu unterscheiden ist zwischen Spät- und Wiedereinsteigern. Bei Späteinsteigern handelt es sich um „echte“ Reitanfänger, die erst im Erwachsenenalter den Pferdesport für sich entdecken. Der Wiedereinsteiger ist oft im Vorteil, denn die im Kindesalter erworbenen Fähigkeiten bilden eine solide Basis, auf der aufgebaut werden kann. Dabei ist das Ziel beim Reiten lernen zumeist identisch: der Erwachsene möchte so gut reiten lernen, dass er sich möglichst konfliktfrei mit dem Pferd verständigen kann und sich auf dem Pferderücken wohl und sicher fühlt. Es geht also beim Reitunterricht für Erwachsene primär um die Vermittlung der Grundlagen von Horsemanship, Sitz und Einwirkung. Individuelle Ziele und Wünsche können darauf aufbauend angestrebt werden.
Quelle: www.pferd-aktuell.de